NfL-Studie: 2.608 Patienten getestet – 16 teilnehmende Studienzentren

An der Cha­ri­té sowie 15 wei­te­ren ALS-Zen­tren in Deutsch­land wird eine Stu­die zum Bio­mar­ker Neu­ro­fi­la­ment light chain (Neu­ro­fi­la­ment leich­te Ket­te, NfL) durch­ge­führt. Die Stu­die stellt die umfang­reichs­te ALS-Bio­mar­ker­stu­die im inter­na­tio­na­len Maß­stab dar und leis­tet einen wesent­li­chen Bei­trag, um den Ein­satz­be­reich von NfL als Bio­mar­ker für den ALS-Krank­heits­ver­lauf und für die Wirk­sam­keit neue Medi­ka­men­te zu bestim­men. Die NfL-Stu­die wur­de von der ALS-Ambu­lanz der Cha­ri­té im Juni 2020 gestar­tet.

Inzwi­schen wur­den bereits 2.608 Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in die NfL-Stu­die ein­ge­bun­den. Die­se Zahl liegt damit deut­lich über der ursprüng­lich erwar­te­ten Teil­neh­mer­zahl von 1.500 Men­schen mit ALS. Auch die Anzahl der Stu­di­en­zen­tren liegt mit 16 über den Erwar­tun­gen. Bis­her wur­den 4.859 Serum­pro­ben ana­ly­siert – damit wur­de die Weg­mar­ke des ers­ten Drit­tels der geplan­ten Anzahl von ins­ge­samt 9.000 Serum­pro­ben erreicht.

Die Stu­die soll lang­fris­tig wei­ter­ge­führt wer­den, um not­wen­di­ge Lang­zeit­da­ten zu erhe­ben.

Die bis­he­ri­gen Stu­di­en­ergeb­nis­se zei­gen eine hohe Rele­vanz für die inter­na­tio­na­le ALS-For­schung. Das ers­te Manu­skript zur Stu­die NfL bei der ALS „Per­for­mance of serum neu­ro­fi­la­ment light chain in a wide spec­trum of cli­ni­cal cour­ses of amyo­tro­phic late­ral scle­ro­sis – a cross-sec­tion­al mul­ti­cen­ter stu­dy” wur­de im Novem­ber 2022 in einer revi­dier­ten Form mit Erwei­te­rung der Pati­en­ten­ko­hor­te von 787 auf 1378 Pati­en­ten beim „Euro­pean Jour­nal of Neu­ro­lo­gy“ ein­ge­reicht und befin­det sich im Publi­ka­ti­ons­pro­zess. Auch wei­te­re zu erwar­ten­de Ergeb­nis­se der Stu­die wer­den in wis­sen­schaft­li­chen Fach­zeit­schrif­ten und Kon­gress­bei­trä­gen publi­ziert und damit der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht.

Die Stu­die wird durch die Boris Canes­sa ALS Stif­tung ermög­licht.

Autor: Prof. Dr. Tho­mas Mey­er


1. Februar 2022