An der Charité sowie 14 weiteren ALS-Zentren in Deutschland wird eine Studie zum Biomarker Neurofilament light chain (Neurofilament leichte Kette, NfL) durchgeführt. Die Studie stellt die umfangreichste ALS-Biomarkerstudie im internationalen Maßstab dar und leistet einen wesentlichen Beitrag, um den Einsatzbereich von NfL als Biomarker für den ALS-Krankheitsverlauf zu bestimmen. Die NfL-Studie wurde von der ALS-Ambulanz der Charité im Herbst 2020 gestartet.
Inzwischen wurden bereits 1.964 Patientinnen und Patienten in die NfL-Studie eingebunden. Diese Zahl liegt damit deutlich über der ursprünglich erwarteten Teilnehmerzahl von 1.500 Menschen mit ALS. Auch die Anzahl der Studienzentren liegt mit 15 über den Erwartungen. Bisher wurden 3.163 Serumproben analysiert – damit wurde die Wegmarke des ersten Drittels der geplanten Anzahl von insgesamt 9.000 Serumproben erreicht. Die Studie soll langfristig weitergeführt werden, um notwendige Langzeitdaten zu erheben.
Die bisherigen Studienergebnisse zeigen eine hohe Relevanz für die internationale ALS-Forschung. Daher wurde nun eine Zwischen-Auswertung mit 787 Datensätzen abgeschlossen und zur Publikation eingereicht. Auch weitere zu erwartende Ergebnisse der Studie werden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und Kongressbeiträgen publiziert und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Studie wird durch die Boris Canessa ALS Stiftung ermöglicht.
Autor: Thomas Meyer