An der Charité sowie 18 weiteren ALS-Zentren in Deutschland wird eine Studie zum Biomarker Neurofilament light chain (Neurofilament leichte Kette, NfL) durchgeführt. Die Studie stellt die umfangreichste ALS-Biomarkerstudie im internationalen Maßstab dar und leistet einen wesentlichen Beitrag, um den Einsatzbereich von NfL als Biomarker für den ALS-Krankheitsverlauf und für die Wirksamkeit neue Medikamente zu bestimmen. Die NfL-Studie wurde von der ALS-Ambulanz der Charité im Juni 2020 gestartet.
Inzwischen wurden bereits 3215 Patientinnen und Patienten in die NfL-Studie eingebunden. Diese Zahl liegt damit deutlich über der ursprünglich erwarteten Teilnehmerzahl von 1.500 Menschen mit ALS. Auch die Anzahl der Studienzentren liegt mit 19 über den Erwartungen. Bisher wurden 6676 Serumproben analysiert – damit wurde die Wegmarke des letzten Drittels der geplanten Anzahl von insgesamt 9.000 Serumproben erreicht.
Die Studie soll langfristig weitergeführt werden, um notwendige Langzeitdaten zu erheben.
Die bisherigen Studienergebnisse zeigen eine hohe Relevanz für die internationale ALS-Forschung. Die Ergebnisse zur Studie NfL bei der ALS wurden mit dem Titel „Performance of serum neurofilament light chain in a wide spectrum of clinical courses of amyotrophic lateral sclerosis – a cross-sectional multicenter study” in der Fachzeitschrift „European Journal of Neurology“ publiziert. Auch weitere zu erwartende Ergebnisse der Studie werden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und Kongressbeiträgen publiziert und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Studie wird durch die Boris Canessa ALS Stiftung ermöglicht.
Autor: Prof. Dr. Thomas Meyer